Helferverband startet Spendenaktion, um kranker Hauzenberger Familie zu helfen

PNP - Helferverband startet Spendenaktion für Hauzenberger Familie

Bericht von Sandra Matthes – pnp.de

Gleich mehrere schwere Schicksalsschläge hat Familie Meisl aus Hauzenberg zu verkraften: Nicht nur, dass Sohn Hannes als Frühchen behindert zur Welt gekommen ist, nun leidet auch noch Mutter Daniela an Leukämie. Weil die Familie dringend einen Lift für die Wohnung im ersten Stock benötigt, hat sich der Bayerische Helferverband zu Hilfs- und Spendenorganisationen entschlossen.

Als die Hauzenbergerin Daniela Meisl 2017 mit ihrem Sohn Hannes schwanger war, erlitt sie akutes Leberversagen. Während der Schwangerschaft musste ihr deshalb im März 2017 eine neue Leber transplantiert werden. Im Nachgang musste sie noch zwei weitere Male notoperiert werden, im Mai 2017 noch einmal aufgrund eines Darmverschlusses. Bei dieser OP wurde Sohn Hannes als Frühchen in der 27. Schwangerschaftswoche geboren. Er überlebte – sein Gehirn war aber noch nicht ganz reif.

Hannes hat infantile Zerebralparese. Er ist mittlerweile sieben Jahre alt, kann nicht laufen und kommuniziert über eine Augensteuerung mit der Außenwelt. Hannes geht in die schulvorbereitende Einrichtung der Don-Bosco-Schule in Passau-Grubweg. Im Herbst beginnt für ihn die Schule.

Doch damit ist die Krankheitsgeschichte noch nicht zu Ende: Daniela Meisl bekam 2020 die Diagnose Leukämie. Im März 2021 erhielt sie deshalb eine Knochenmarktransplantation. Zu den gesundheitlichen Problemen der Familie kommen nun auch noch ganz praktische in der Wohnung der beiden: Marco und Daniela Meisl haben 2013 das Elternhaus von Daniela aufgestockt und wohnen im Obergeschoss. Sie benutzen eine Außen- und Innentreppe, um in ihre Wohnung zu gelangen. Für Daniela Meisl ist es derzeit nicht möglich, über diese Treppe zusammen mit ihrem Sohn die Wohnung zu verlassen – sie ist immer auf Hilfe angewiesen. Die Familie würde dringend einen Lift benötigen, damit Mutter und Sohn wieder alleine rausgehen können.

Das schwere Schicksal ruft den Helferverband auf den Plan

Das schwere Schicksal von Familie Meisl hat auch die Verantwortlichen beim Bayerischen Helferverband getroffen, dem mittlerweile 17 Vereine aus Niederbayern und der Oberpfalz angehören, wie Vorsitzender Josef Schicho aus Wegscheid berichtet. „Durch die verschiedenen Krankheiten in der Familie waren mehrere Vereine bei uns angesprochen. Der Familienvater arbeitet beim Roten Kreuz, ist ehrenamtlich wahnsinnig engagiert und viele kennen ihn – da wollten wir was auf die Beine stellen“, erzählt er. Die Vereine des Helferverbandes wollen zusammenhelfen, um die hohen Kosten, die der Bau eines Liftes mit sich bringt, decken zu können.

Die erste Aktion hat der Helferverband bereits auf die Füße gestellt. Am Wochenende hat in Tittling eine Typisierungsaktion zur Knochenmarkspende stattgefunden. Mehrere Vereine des Helferverbands haben währenddessen Kaffee, selbstgebackene Kuchen und Getränke verkauft. Die Einnahmen lagen immerhin bei 1300 Euro – die erste Teilsumme, die an die Familie weitergegeben wird. Für die nächsten Wochen sind noch weitere Aktionen geplant, unter anderem der Wiegetag des Kronkorkenvereins, erzählt Schicho.

Mittlerweile gehörten dem Verband 17 Hilfsvereine an

Bei der Gründungsversammlung des Helferverbands im März in Deggendorf waren 14 Vereine mit an Bord – mittlerweile haben sich drei weitere dem Helferverband angeschlossen, wie Josef Schicho berichtet: der Förderverein Passauer Motorradkorso, die Suchtprävention Deggendorf und „Nähen hilft“ aus Dingolfing. Der Verein „Mia fi di“ aus Passau habe außerdem Interesse bekundet, sagt Schicho, und wolle den Beitritt noch von der eigenen Vorstandschaft absegnen lassen. Schichos Ziel ist es, dass über kurz oder lang Vereine aus ganz Bayern dem Helferverband angehören, die sich bei Unterstützungsaktionen gegenseitig helfen können und betroffene Familien und Ehrenamtliche weitervermitteln können. Einmal im Jahr findet die Verbandsversammlung statt, bei der eine Rückschau auf durchgeführte Projekte erfolgt, neue Mitgliedsvereine aufgenommen werden und die Vereine sich untereinander austauschen und nächste Schritte planen können. Schicho betont: „Bei uns im Helferverband arbeiten nur Ehrenamtliche, deshalb kann man sich sicher sein, dass die Spenden zu 100 Prozent an Bedürftige gehen.“


Spendenkonto: Korken für Kinder – Jetzt korkt Thyrnau e.V., Sparkasse Passau, BIC: BYLADEM1PAS, IBAN: DE81 7405 0000 0031 0096 99